Bitte lesen Sie dazu auch die Rubrik: Infektionsschutz - Elternbelehrung! Erreger und Übertragungswege
Windpocken sind eine hochansteckende Viruserkrankung. An Windpocken oder an Gürtelrose erkrankte Personen (Gürtelrose wird durch Windpockenviren ausgelöst) können die Windpocken über Tröpfchen- bzw. Schmierinfektion weiterverbreitet werden.
(Auf Grund der hohen Kontagiosität des Virus nahm man früher eine Übertragung über den Wind an, woraus der Namen "Windpocken" hinweist.)
Symptome
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 14 - 16 Tage, sie kann auf 8 Tage verkürzt oder bis zu 28 Tagen verlängert sein.
Erste Krankheitszeichen können leichtes Fieber und Erkältungssymptome sein. Dann treten schubweise Bläschen am gesamten Körper auf. Die Bläschen füllen sich zunehmend mit Flüssigkeit, trocknen dann ein; es bilden sich Krusten, die unter Hinterlassung einer kleinen Narbe abfallen. Da über mehrere Tage schubweise neue Bläschen auftreten, kann man zeitgleich mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen, eingetrocknete Bläschen, Krusten und Narben erkennen.
Als Komplikationen sind bekannt: Eitrige Haut- und Schleimhautentzündung, Entzündungen im Bereich von Gehirn- und Rückenmark sowie der Hirnhäute, Lungenentzündungen, Blutungen im Magen-Darmbereich und Gerinnungsstörungen.
Der Krankheitsverlauf kann unterschiedlich schwer sein. Einen besonders schweren Verlauf können Windpocken bei Patienten nehmen, die an einer Immunschwäche oder einer schweren Hauterkrankung (z. B. Neurodermitis) leiden. Diese Personen und auch ihre im Haushalt lebenden Familienangehörigen sollen, sofern sie noch keine Windpocken durchgemacht haben, gegen Windpocken geimpft werden.
Besonders gefährlich ist die Windpockeninfektion für Schwangere, sofern sie selbst noch keine Windpocken durchgemacht haben und nicht gegen Windpocken geimpft sind. In der Frühschwangerschaft kann es zu Fehlbildungen oder Fehlgeburt kommen. Bei einer Erkrankung im Zeitraum von 4 Wochen vor der Entbindung oder in den ersten zwei Tagen nach der Entbindung kann es beim Neugeborenen zu einer lebensbedrohlich verlaufenden generalisierten Windpockenerkrankung kommen.
Die Windpocken sind 2 Tage vor Auftreten des Ausschlags bis 7 Tage nach Auftreten der ersten Bläschen ansteckend. Dies bedeutet, dass Patienten ca. eine Woche nach Beginn einer unkomplizierten Erkrankung die Gemeinschaftseinrichtung wieder besuchen dürfen.
Prävention
Eine Schutzimpfung gegen Windpocken ist möglich.
Kindergartenpersonal, insbesondere Frauen mit Kinderwunsch, sollten - sofern sie selbst noch keine Windpocken durchgemacht haben - gegen Windpocken geimpft werden. Sie dürfen Ihrer Tätigkeit nicht nachgehen, wenn sie selbst an Windpocken erkrankt sind.